„Kugeln auf Schloss Eastermoore“ – 2006
Was passiert?
Wir befinden uns im kleinen Salon von Schloss Eastermoore. Von vergangenen guten Zeiten ist nicht mehr viel zu sehen. Der Barock-Sekretär, die Standuhr und die kostbaren Gemälde sind gepfändet. Sie befinden sich mit den kunstvoll geschnitzten Zimmertüren, die provisorisch durch ein paar abgenutzte Stücke aus Abstellräumen ersetzt worden sind, und fast dem gesamten Inventar zur Versteigerung bei Sotheby’s. Nur einen sperrigen Schrank, der sich dem Abtransport widersetzte und das als unverkäuflich eingeschätzte Bild des Familienkaters Lord Maunz Batton hat man zurückgelassen.
Denn Lord Eastermoore ist pleite.
Als Ehrenmann alten Schlages hat er daher den einzigen, einem wahren Gentleman möglichen Entschluss gefasst: Er will seinem Leben ein Ende setzen. Lady Ellen, seine Gattin, ist bereit, diese Reise mit ihm zusammen anzutreten. Doch Selbstmord ist nicht so einfach, wie sich die beiden das vorgestellt haben. Und als sie dann auch noch erfahren, dass die Lebensversicherung bei Selbstmord keinen Penny zahlen will, ändert der Lord seine Pläne.
Seien Sie gespannt, auf welch genialen Plan der Lord verfällt, was die Kugeln, die allenthalben auf Schloss Eastermoore auftauchen, damit zu tun haben, warum Einbruchsspezialist Harold Ballard und seine ihm jüngst angetraute Gattin Wendy deshalb auf eine Hochzeitsreise hoffen, und Tante Marthas jährliches Bridge-Turnier ein turbulentes Ende nimmt.
Der Autor:
Das Schicksal geht manchmal gar krumme Wege. So auch im Fall Jürgen Baumgarten.
In die Wiege wurde dem Handwerkersohn das Schreiben nicht unbedingt gelegt, nur seine (noch heute) eher zierlichen Hände zeigten, dass er nicht unbedingt für festes Anpacken geschaffen wurde. Geschichten zu erfinden und zu spielen, gefiel ihm aber früh.
Dennoch: In der Schultheatergruppe hat er zwar einmal souffliert, sonst aber nur zugeschaut. Und viel geschrieben hat er in jener Zeit auch nicht, sein Hobby war das Filmen auf Super 8, dort hinein flossen die kreativen Energien.
Dies änderte sich nach Beendigung des ungeliebten Wehrdienstes: Sein Bruder Christian holte ihn als Ersatzdarsteller in eine junge Theatergruppe, und da blieb Jürgen Baumgarten hängen. Er befand bald, dass es zu wenige Stücke gab, die auf die zumeist jungen und überwiegend weiblichen Darsteller passten. So entstand aus dieser Not die erste Komödie „Studentenfutter“.
Bis heute folgten mehr als ein Dutzend weitere Stücke, vorwiegend heitere, aber auch ein Drama und ein preisgekröntes Jugendstück („Das erste Mal“, erschienen im Impuls-Verlag) sind darunter. Gespielt wird der Autor Baumgarten auf Amateurbühnen in ganz Deutschland, auch in Mundart und auf Freilichtbühnen. Erste Werke wurden inzwischen ins Schweizerdeutsche und ins Holländische übersetzt.
Vorläufiger Höhepunkt von Baumgartens schriftstellerischer Laufbahn waren die Annahme seines Stückes „Immer auf die Kleinen“ (erschienen im Plausus-Verlag) durch das Hamburger Ohnsorg-Theater, wo es im Februar 2004 uraufgeführt wurde, und die Teilnahme am Projekt „Wir schreiben einen Roman – an EINEM Wochenende“ unter der Leitung von Bestseller-Autor Andreas Eschbach im Januar 2005.
Natürlich hat er auch noch viele Pläne. Weitere Theaterstücke sind in Entstehung oder Planung, zwei fertige und ein begonnener Roman warten auf ihre Veröffentlichung, und selbstverständlich ist Baumgarten auch weiter aktiv als Vorsitzender, Regisseur und Spieler im Lüneburger Amateurtheater „Rampenlicht“. Und wenn alles gut läuft und er weiter fleißig schreibt und schreibt und schreibt, dann kann er sich vielleicht einmal seinen Traum erfüllen, seinen jetzigen Bürojob an den Nagel hängen und ganz vom Schreiben leben.