„Der Tag, an dem der Papst gekidnappt wurde“ – 2007
Eine Komödie in zwei Akten von João Bethencourt
Was passiert ?
Der jüdische Taxifahrer Samuel Leibowitz fährt während einer ganz normalen Tour durch die Innenstadt New Yorks, als plötzlich der leibhaftige Papst in sein Taxi steigt. Da hat Sam eine Idee: Er entführt den Papst, nimmt ihn mit sich nach Hause und sperrt ihn dort zunächst in die Speisekammer. Doch schon bald darf der prominente Gefangene seine „Zelle“ verlassen und sitzt mit Sams Frau Sara fröhlich plaudernd und Kartoffeln schälend in der Küche, während Samuel Leibowitz der Welt seine Bedingung für die Freilassung des Papstes stellt: auf der ganzen Erde soll 24 Stunden lang kein Mensch getötet werden! Keine Kleinigkeit, fürwahr. Um die ganze Situation noch brisanter zu machen, greifen Kardinal Joseph O’Hara und der Rabbi Julius Meyer in das Geschehen ein. Bald wird das Grundstück der Familie Leibowitz nach allen Regeln der Kriegskunst militärisch belagert. Angeführt wird diese Aktion von Kardinal O’Hara, der glaubt, das Oberhaupt der Katholischen Kirche nur mit Gewalt befreien zu können. Aber da ist ja noch Sams Bedingung für eine friedliche Freilassung!
Der Autor:
João Bethencourt ist Brasilianer ungarischer Abstammung. 1924 geboren studierte er in Nordamerika an der Yale Universität Theaterwissenschaften. Anschließend kehrte er nach Brasilien zurück und arbeitet dort als Journalist, Übersetzer, Filmregisseur und Bühnenautor. Er gilt heute als einer der erfolgreichsten Theaterautoren Brasiliens, nicht zuletzt deshalb, weil seine Papst Johannes XXIII. gewidmete Komödie seit ihrer Uraufführung 1972 in Rio de Janeiro sowohl in Südamerika als auch in Europa immer wieder mit großem Erfolg gespielt wird. Das Publikum ist hingerissen von dieser verrückten, mit jüdischem Witz und Situationskomik gespickten warmherzigen Satire über die Unfähigkeit der Menschen, friedlich miteinander zu leben.
Bethencourt starb 2006.